Bruno Kolscher
Von
1910 bis 1914 und von 1918 bis 1920
Der
Wechsel der Schulleitung und der Wechsel einiger Lehrkräfte waren mit der Änderung
und Erweiterung der Lehrfächer verbunden. Herr Kolscher übernahm die
organisatorische und fachliche Leitung der Schule mit den zeichnerischen Fächern
sowie Ornament und Kunstgeschichte, Herr Friedrich-Wilhelm Schulze übernahm die
kaufmännische Leitung der Schule. Die zeichnerischen und theoretischen Fächer
wurden damit Schwerpunkte gegenüber den praktischen, bis der Ausbruch des
Ersten Weltkrieges 1914
den Unterricht in kurzer Zeit völlig zum Erliegen brachte. Vor dem Krieg
blieben die bewährten Fächer im Unterricht im Wesentlichen erhalten. Durch die
damals üblichen Vorlagenwerke erhielten das Entwurfszeichnen mit Ornamenten
vergangener Stilepochen eine besondere Bedeutung. Nach der Unterbrechung durch
den Weltkrieg konnte ab 1918 der Unterricht von Herrn
Kolscher in den eigenen Räumen an der Lageschen Straße 96 in zwei Klassenräumen
durchgeführt werden.
Der Unterricht wurde von den kriegsversehrten Herren Kolscher und Leipnitz ab 1.
November 1918 insbesondere für Kriegsversehrte durchgeführt, bis die Anzahl der
auf 100 bis 120 angewachsenen Schülerzahl zur Anmietung eines Raumes in der
Emilienstraße zwang. Friedrich Meyer, der bereits seit dem 1. Januar 1909 durch
Herrn Reineking als Lehrer eingestellt war, übernahm hier am 3. März 1919 die
Zweigstelle für Zeichnen in Entwurf und Skizze in verschiedenen
Darstellungstechniken und Werkstattzeichnen sowie theoretische Fächer wie z.B.
Kalkulation. Herr Kolscher erlag sehr plötzlich am 28. April 1920 einem
Herzschlag, der die Schule in erhebliche Schwierigkeiten brachte